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Die Eingewöhnung

Die Eingewöhnung ist ein wichtiger Bestandteil der Arbeit und von entscheidender Bedeutung für das Kind. In der Eingewöhnung lernen die Betreuer das Kind (und die Eltern) kennen, erfragen die Gewohnheiten und fangen an, eine Beziehung zum Kind aufzubauen. Meist sucht sich das Kind eine Bezugsperson aus, mit der es in der Phase der Eingewöhnung besonders engen Kontakt knüpft.

 

Einige wichtige Voraussetzung für die Eingewöhnung sind:

  • dass die Eltern sich sicher sind, dass sie ihr Kind für einige Zeit in die Hände anderer (meist noch fremder Personen) geben wollen. Eine Unsicherheit der Eltern überträgt sich auf das Kind und erschwert den Prozess des Einlebens im Kinderhaus und des Lösens von den Eltern.

  • dass das Kind gesund, ausgeschlafen und satt zur Eingewöhnung erscheint.

 

Die Eingewöhnung dauert ca. 2 Wochen und ist in verschiedene Abschnitte gegliedert.

Die ersten 2 Tage ist das Kind mit einem Elternteil für 1 – 2 Stunden da. Das Kind hat Zeit, die neue Umgebung in Ruhe zu erkunden, sich mit der Situation vertraut zu machen und sich in ganz kleinen Schritten von seinen Eltern zu lösen. Der begleitende Elternteil hält sich an einem Ort im Raum auf und dient dem Kind als Sicherheit, Ruhepol und Rückzugsort.

In den weiteren 3 Tagen werden erste Trennungsversuche unternommen. Der be-gleitende Elternteil geht für kurze Zeit in ein anderes Zimmer, dann eine halbe Stunde spazieren o. ä. Je nach Alter und Wohlbefinden des Kindes dauert diese Phase länger oder kürzer.

Am Ende der ersten Woche sollte das Kind mindestens einen Trennungsversuch hinter sich haben, an dem es die Abwesenheit der vertrauten Bezugsperson bemerkt hat und durch eine neue, noch nicht so bekannte Betreuungsperson getröstet wurde.

Der erste Tag nach dem Wochenende wird nach den Bedürfnissen des Kindes ausgerichtet. Meist erfolgt wieder eine kurze Trennung.

In den nächsten Tagen wird der Zeitraum, den das Kind hier mit und ohne Begleitung verbringt, ausgedeht. Meist geht es dann sehr schnell, dass sich das Kind wohlfühlt und von selbst die Räumlichkeiten erkundet.

Kinder, die später nur an 2 – 3 Wochentagen kommen, sollten in der Eingewöhnung – und wenn möglich auch noch 2 Wochen länger – jeden Tag kommen, damit sie sich schneller an die neue Umgebung und die neuen Personen gewöhnen können.

 

Folgende Situationen werden in der Eingewöhnung nicht „geübt“:

  • Wickeln: Der Unterschied zu Zuhause ist zu groß, als dass es hilfreich wäre, dies zu üben.

  • Schlafen legen: Das Vertrauen, das die Situation braucht, ist stark an die Person gebunden, die das Kind zum Schlafen hinlegt. So ist es nicht möglich, eine Einschlafsituation mit der Mutter zu üben, wenn diese danach nicht mehr zur Verfügung steht.

  • Essen klappt bei den meisten Kindern problemlos und bei uns ohne die Eltern meist besser als mit.

  • Spazieren gehen: Das ist die Notlösung für alle aussichtslosen Situationen. Fast jedes Kind liebt es, im Kinderwagen zu sitzen. Das muss nicht geübt werden.

 

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